Das ist eigentlich ganz einfach zu beantworten. Bei meiner ersten Anstellung in einem Ing.-Büro bei Heilbronn hatte ich einen cholerischen Chef. Ich wollte auf keinen Fall so enden wie sein langjähriger Büroleiter, der die Launen des Chefs widersruchslos hinnahm und nichts dabei fand, wenn dieser mit grünem Filzstift den Pergamentplan für ein Regenüberlaufbecken, an dem der Büroleiter 2 Wochen gearbeitet hatte, in Müll verwandelte. Ich errinnerte mich dann an eine Fachexkursion der Wasserbauvertiefer die uns u.a. zum Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft führte. Dort waren die interessanten Stellen durchwegs mit Beamten des höheren bautechnischen Verwaltungsdiestes besetzt.

Deshalb ergaben sich für mich nur die 2 Alternativen, entweder selbstständig ein Büro zu gründen oder sich für das Referendariat beim Freistaat Bayern zu bewerben. Mangels Masse habe ich mich dann zwangsläufig für die Beamtenlaufbahn entschieden. Das habe ich dann auch nie bereut, denn in einem Ing.-Büro als Angestellter hätte man mit 1 Jahr Berufserfahrung und 2 Jahren Referendarzeit niemals die Chance bekommen, Projektleiter für ein Talsperrenprojekt zu werden.

Wer das 2. Staatsexamen besteht darf sich fortan "Regierungsbaumeister" nennen und bekommt i.d.R., wenn er nicht gerade letzter oder vorletzter seines Jahrgangs ist, eine Stelle als Abteilungsleiter an einem Wasserwirtschaftsamt. Während der 2-jährigen Referendarzeit bekommt man eine solide Ausbildung, die alle Bereiche der Wasserwirtschaft umfasst. Von hier aus stehen einem, sofern man versetzungswillig ist, alle Führungspositionen an Ämtern, Bezirksregierungen, Landesämtern und Umweltministerium offen.

 

www.lima-city.de